deutscher Jurist und führender evang. Laie; 1958 Gründer der "Aktion Sühnezeichen"; wurde 1941 wegen seines öffentl. Eintretens gegen die nationalsoz. Judenverfolgung und das Euthanasie-Programm aus dem Justizdienst entlassen; gehörte u. a. von 1949 bis 1961 dem Rat der Evangelischen Kirche in Deutschland an
* 30. Oktober 1898 Flöha b. Chemnitz
† 5. Juli 1986 Bergisch Gladbach
Herkunft
Lothar Kreyssig wuchs in seiner Geburtsstadt Flöha im Erzgebirge auf.
Ausbildung
Nach Abschluss seiner Schulausbildung studierte er Rechts- und Staatswissenschaften in Leipzig und promovierte zum Dr. jur. Als Korpsstudent begegnete er der Weimarer Republik, wie er später berichtete, mit "angestrengter Verachtung". Er war Soldat und stand beim Kapp-Putsch bewaffnet revolutionären Arbeitern gegenüber.
Wirken
1928 wurde K. in Chemnitz zum Landgerichtsrat ernannt und begann damit eine aussichtsreiche juristische Karriere. Im gleichen Jahr fand er aber auch über die Bibel zum Glauben, den er selbst als "Sturz ins Leben" bezeichnete. Ein erster Versuch, den jungen Glauben in die Tat umzusetzen, war 1931 die Gründung einer Notgemeinschaft für Arbeitslose in Flöha. Nach der Machtergreifung der Nationalsozialisten erwog K. im Frühjahr 1933 das Ausscheiden aus dem Richteramt, blieb dann aber doch und konnte in der Folge vielen Verfolgten und Juden helfen. 1934 schloss ...